Der Jubiläumsweg, den die Albvereinsortsgruppe Baltmannsweiler anläßlich des 3-fachen Ortsjubiläums eingerichtet hat, ist inzwischen als Rundweg mit einem eigenen Logo markiert. Auf unserer Homepage findet sich unter dem Button „Wanderwege“ eine kurze Beschreibung der Route. Im Ortsplan, der als PDF-Datei herunter geladen werden kann, ist auch der Streckenverlauf eingezeichnet.
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Der Spreewald ist mehr als Gurken und Schnaken
Am letzten Sonntag im April machte sich eine Gruppe des Schwäbischen Albvereins Baltmannsweiler auf den Weg in den Spreewald.
Auf der Anreise gab es nur die notwendigen Stopps, so dass die Reisegesellschaft am Nachmittag in Raddusch, dem Ziel der Reise, eintraf. Nach Zimmerverteilung und einer kurzen Kaffeepause blieb deshalb Zeit, die nähere Umgebung zu erkunden. Der Name des Hotels „Radduscher Hafen“ machte neugierig auf den „Hafen“. Der Naturhafen für die typischen Spreewald-Kähne, die in Ermangelung von Straßen als Verkehrsmittel auf den Fließen der Spree eingesetzt werden, lag nur wenige Schritte hinter dem Hotel in einer wunderschönen Auwald-Landschaft. Inzwischen sind die Kähne nicht mehr nur Verkehrsmittel, sondern auch eine Attraktion für Touristen.
Am nächsten Morgen stand eine Führung durch Straupitz auf dem Programm. Graf Houwald hochselbst führte durch seinen Ort und konnte viel aus der Geschichte der Grafschaft erzählen.
Der Ort wurde 1294 erstmals urkundlich erwähnt. 1655 bekam der ehemalige Tuchmachersohn General Christoph von Houwald durch seine Verdienste im Dreißigjährigen Krieg die Möglichkeit, den Marktflecken Straupitz als Mittelpunkt einer neun Orte umfassenden Standesherrschaft zu erwerben. Die Grafschaft kostete die stolze Summe von 63.000 Silbertalern. Im Nachhinein äußerte der Graf gegenüber seinem Förster Bedenken, ob er nicht vielleicht zu viel bezahlt habe. Der Förster entgegnete ihm: „Herr Graf nehmen Sie 63.000 Erbsen und legen Sie unter jeden Baum eine Erbse und Sie werden, wenn alle Erbsen verteilt sind, noch viele Bäume übrighaben“. So vermittelte der Förster dem Grafen, dass allein der Wert des Holzes den Kaufpreis rechtfertigte. Unter der Leitung des Grafen und seiner Nachfahren entwickelte sich Straupitz zu einem blühenden Marktflecken. Der Neubau der Kirche erfolgte nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel. Er war mit der gräflichen Familie befreundet und so kam es zum Vertrag mit dem damaligen „Stararchitekten des Klassizismus“. Der Kirchenbau war eigentlich nicht ganz legal, weil die Kosten für einen Sakralbau laut Gesetz nicht mehr als 24 Tsd. Taler betragen durften. Schinkel legte dem Kameralamt seine Kostenberechnung vor. Daraufhin erhielt er die Antwort, dass eine Kirche repräsentativ sein sollte und nicht einem Schuppen gleichen durfte, damit wurde der Endpreis von 30 Tsd. Talern höchst amtlich abgesegnet. Die helle Kirche in ihrer klassizistischen Eleganz wurde 1832 eingeweiht.
Der Stadtführer in Gestalt des Grafen Houwald vermittelte die Stadtgeschichte in sehr lockerer und ansprechender Art. Eine nette Überraschung war, dass der „Graf“ seine Gärtner angewiesen hatte, eine Kleinigkeit vorzubereiten, die darin bestand, dass die Teilnehmer eine knackige Spreewaldgurke und einen Likör verkosten durften.
Am Nachmittag ging es mit dem Förster durch die Lieberoser Heide. Die Lieberoser Heide ist eine eiszeitlich geprägte Moränenlandschaft, bewachsen von Kiefernwäldern und ausgedehnter Sandheide sowie nährstoffarmen Heidemooren und -seen. Auch hier taucht wieder der Name des Graf von Houwald auf. Er war einer der Besitzer der großen Waldfläche. Die Übernutzung des Waldes sorgte dafür, dass im 18. Jahrhundert eine Heidelandschaft entstand, die 1999 als Naturschutzgebiet „Lieberoser Endmoräne“ geschützt wurde. Die weite unbebaute Fläche diente lange als Truppenübungsplatz und war militärisches Sperrgebiet. Die Wanderer waren an Rampe 6, mit dem
Förster verabredet. Bei Rampe 6 handelt sich um die detailgetreue Nachbildung einer hölzernen Verladerampe. Sie ist eine von vielen Rampen, die auf der Kleinbahnstrecke zwischen Byhlen und Lieberose liegen, jedoch sind die anderen nur noch rudimentär zu erkennen. Rampe 6 wurde durch den engagierten Förster wiederbelebt. Einst diente sie vorrangig für den Transport verpresster Telegrafenmasten, Holz, Kies und Teerprodukten.
Am Abend fand für einige Unentwegte eine Nachtfahrt mit dem Kahn statt. Ein besonderes Naturerlebnis, den Stimmen der Nacht zu lauschen.
Am nächsten Tag konnten alle in Schlepzig den Kahn besteigen, um über die Fließe zu gleiten. Zur Entstehung der Fließe gibt es verschiedene Darstellungen. Eine davon erzählt, der Teufel hat gepflügt, die Ochsen wurden wild und rannten panisch davon. Dabei zogen sie mit dem Pflug die Wasserläufe durch den Wald. Die Kähne gleiten fast lautlos durch das Wasser. Zu hören sind nur Vogelstimmen – und natürlich das Geschnatter auf dem Kahn. Neben Myriaden von Schnaken wurden die Kahnfahrer auch von Libellen begleitet, die so ohne Scheu waren, dass sie sich den Kahnfahrern ans Revers oder auf die Hand setzten. Auf dem Wasser Enten und Gänse und im Wasser verschwanden Nutrias. Biber ließen sich nicht sehen, aber am Ufer Biberburgen und natürlich
die Nagespuren der Tiere, die ganze Bäume fällen.
Die Zahl der Schnakensticke ließ sich bei einer kleinen Wanderung durch den Buchenhain noch steigern. Aber die Schönheit der Natur, das Leuchten des jungen Grüns in vielen verschiedenen Farbnuancen rechtfertigte den Kampf gegen die Schnaken.
Vor der Rückfahrt ins Hotel blieb noch Zeit für die Besichtigung eines Spargelhofes, wo jetzt die Ernte in vollem Gange ist.
Ein besonderes Erlebnis war auch die Besichtigung des Braunkohletagebaus Welzow. Es hat im Laufe der Jahre mehrere Erweiterungen erlebt, wobei 9 Ortschaften untergingen. Der Abbau erstreckt sich nun über eine riesige Fläche von 85 Quadratkilometer. Die abgebaute Braunkohle ist noch heute ein wichtiger Brennstoff für die Stromerzeugung, wobei die Kohle in nahegelegenen Kraftwerken verbrannt wird. Braunkohle wird in der Region bereits seit 1860 abgebaut, damals vor allem als Brennstoff in Ziegeleien, Heizmittel in Glaswerken und Antrieb für eine prosperierende Textilindustrie. Die ergiebigen Vorkommen bei Welzow begründeten den Aufbau des einst größten Zentrums für Braunkohleveredlung Europas in Schwarze Pumpe. Derzeit wird das 2. Lausitzer Braunkohleflöz in 60 bis 120 Meter Tiefe abgebaut. Die Kohleschicht ist bis zu 15 Meter mächtig. Der Anblick des riesigen Eimerkettenschwenkbaggers, der ganze Landstriche umpflügt, lässt staunen. Was bleibt, wenn die Kohle aus dem Boden geholt ist, gleicht einer Mondlandschaft, die durch Rekultivierungsmaßnahmen wieder zum Leben erweckt werden muss.
Ein Stadtrundgang im schön sanierten Bautzen rundet den Tag ab. Der Dom St. Petri ist eine der größten Simultankirchen Deutschlands. Bereits1524 nach der Reformation wurde der Dom erste Simultankirche Deutschlands. Nach langen Streitigkeiten zwischen Lutheranern und Katholiken schlossen der Bautzener Rat und das Domstift 1543 einen Vertrag, der die Nutzung der Kirche durch beide Konfessionen regelte. Dabei wurde der Chor für den katholischen, das Langhaus für den evangelischen Gottesdienst bestimmt. Die Grenze verläuft am Lettner-Gitter. Die Aufteilung wurde auch im Grundbuch festgeschrieben, sodass die Eigentümergrenze mitten durch den Raum verläuft.
Der 83 m hohe Domturm kann an einigen Wochenenden bestiegen werden. Es sind 238 Stufen bis zum Aussichtsgeschoss über der Türmerstube. Das Türmerehepaar, inzwischen über 70, lebt nicht mehr dauerhaft dort oben, besteigt aber den Turm noch mehrmals in der Woche.
Eine alte Regel in der Stadt besagt, dass schlechtes Wetter aufzieht, wenn der Dom „orgelt“. Dem liegt zugrunde, dass aufgrund der Bauart des Kirchturms durch starken Wind ein stetiges Geräusch erzeugt wird, das wie ein Heulen klingt und in der Stadt weithin hörbar ist. Da stürmische Winde oftmals vor Beginn von Unwettern auftreten, wird das „Orgeln“ des Doms als Vorzeichen für Unwetter gesehen.
Auch bei der Jubiläums-Kulturfahrt des Albvereins in den Spreewald gehört das nahegelegene Elbsandsteingebirge und damit ein Besuch der Bastei zum Programm. Da der einzig mögliche Termin der 1. Mai war, war eine größere Besucherzahl zu erwarten. Allerdings wurde unsere Reisegruppe doch überrascht, von den Menschenmassen, die sich zwischen den Felsen bewegten.
Trotzdem gelang es, einige Blicke auf die Felsformationen hoch über der Elbe zu werfen. Auch die 2. Station, die Festung Königstein war gut besucht. Sie ist eine der größten Bergfestungen
in Europa und liegt inmitten des Elbsandsteingebirges auf dem gleichnamigen Tafelberg. Durch die Jahrhunderte diente die Festung Königstein als Garnison, Staatsgefängnis, Schatzkammer und Zufluchtsort. Sie wurde niemals in Kampfhandlungen erobert. Heute geben die teilweise über 400 Jahre alten Bauten einen Einblick in das militärische und zivile Leben auf der Festung.
Nach einem reichhaltigen Programm mit einer Fülle von Erlebnissen stand am Freitag bereits wieder die Rückreise an. Ein kurzer Einkehrschwung zum Mittagessen in der rustikalen Gaststube Torwache des Schlosshotels Klaffenbach bildete den Abschluss unserer schönen Reise bevor wieder alle Teilnehmer der diesjährigen Wander- und Kulturfahrt des Schwäbischen Albvereins Ortsgruppe Baltmannsweiler wohlbehalten im Schurwald ankamen. Den Organisatoren der Reise ein ganz herzliches Dankeschön für die gelungene Planung und Vorbereitung, die einen reibungslosen Ablauf ermöglichte.
rm
Fotos vom Wanderjahr 2024
Auch für dieses Jahr möchten wir wieder Bilder von unseren Wanderungen und Veranstaltungen zusammen stellen und sie dann am Do., 13. Februar 2025 in einem Jahresrückblick natürlich auch zeigen.
Deshalb bitte ich alle, die in diesem Jahr bei unseren Veranstaltungen fotografiert haben und ihre Bilder zur Verfügung stellen wollen, sich bei mir zu melden. Jetzt schon vielen Dank!
Günther Kiefer (Tel. 07153/49686)
Südtirol in den Bergen zwischen Wäldern und Tälern aus Gold
Südtirol – schon allein bei diesem Wort entstehen Bilder im Kopf, die durch die Trientiner Bergsteiger in „La Montanara“ so treffend besungen werden. Damit diese Träume auch real wurden, haben uns Christa und Ewald Mürdterdie Ortsgruppe des SAV in diesem Jahr wieder zu einer Wanderwoche dorthin eingeladen. Der Bus brachte uns zum ersten größeren Aufenthalt, demPlansee bei Reute. Auf dem sonnigen Höhenweg, der von der Seespitzbrücke zum Campingplatz Seealpeführte, schweifte unser Blick über den blaugrünen See hinüber zu verschneiten Gipfeln und war die perfekte Einstimmungfür kommende Touren. Als der Bus später über den Reschenpass fuhr, wurden wir vom schneebedecken Ortler begrüßt. Die Sonne begleitete uns das ganze Vinschgau hinab bis zu unserem Ziel, den „Förstlerhof“ in Bugstall/Meran.
Tag2 Beim Aufbruch zur Fahrt ins Grödnertal war die Landschaft noch in Nebel gehüllt, der sich aber während der Fahrt durchs Eisacktal zunehmend lichtete. In St. Ulrich wechselnten wir vom Bus in die Raschötzbahn. Nur kurz war der Weg zur Talstation der Bergbahn, die uns hinauf auf 2163 m in den Schnee brachte. Hier war die Luft klar und der Rundblick atemberaubend. Langkofel, Sellastock und Marmolada, um nur einige der umliegenden Berge zu nennen, gleißten schneebedeckt in der Morgensonne.Zwei Gruppen machten sich auf den Weg zum Gipfel der Raschötz über die Schutzhütte Raschötzund derHeiligkreuzkapelle. Der Weg war wegen des Schnees rutschig, doch die Panoramasicht einmalig.
Schon an der Schutzhütte griff leider die nächste Nebelwand, die aus dem Tal aufstieg, nach den Bergen. Wegen der schlechterwerdenden Sicht drehten wir um. An der Bergstation war der Himmel aber schon wieder klar. Wir genossen die grandiose Landschaft auf der Sonnenterrasse des Gasthofs und lieferten uns mit anderen Gästen eine kleine Schneeballschlacht, bis auch die Gruppe der Gipfelstürmer wieder zurück war. Rasch brachte uns die Bahn zurück ins Tal. Nach einem kurzen Spaziergang durchs umtriebige St.Ulrich ging es zurück ins Hotel.
Tag 3
Schon in der Nacht begann es zu regnen. Für heute stand der MarlingerWaalweg auf dem Programm. Bei der Abfahrt am Morgen war der Himmel bleiern und es regnete stark. Trotzdem stiegen inTöll viele von uns aus, denn wahre Wanderfreundinnen und -freunde lassen sich vom Wetter nicht abschrecken.Im Wald ging es zügig nach oben, bis der Waal erreicht war. Der Weg folgte nun diesem Wasserlauf, der in früherer Zeit als Bewässerungssystem für Obst- und Weinbau diente. Trotz des moderaten Gefälles floss das Wasser manchmal erstaunlich schnell, und nahm dabei auch tierische Passagiere mit. Gut gemeint fischten zweiTeilnehmer je einen großen Feuersalamander und einen Frosch aus den Fluten. Aber Fluten kamen auch von oben, die uns schon eine Portion Humor abverlangten. Doch auch kurze Augenblicke mit Sicht ins Tal waren uns vergönnt. Auf dem Weg lagen Unmengen von Esskastanien, die bei diesem Wetter ständig von den Bäumen herabfielen.
Nach geraumer Zeit führte der Weg aus dem Wald hinaus in die Weinberge. Am Hang, zwischen regengrau und sattgrün kam das Band bunter Regenschirme besonders gut zur Geltung. Mehrere Gasthäuser am Weg wurden ignoriert, bis dann endlich die „Leitenschenke“ oberhalb Tscherms in Sicht kam. Schnell hatte jeder einen Platz in der trockenen Gaststube gefunden. Nach zünftiger Brotzeit und Getränken ging es weiter, denn noch war die Wanderung nicht zu Ende. Nach einer knappen Stunde stieg man dannnach Oberlana ab. Am Busbahnhof trafen wir auf die „Genießergruppe, die statt des Waalwegs eine Excursion in die Gaulschlucht unternommen hatte. Mit unserem Bus fuhren wir dann zusammen nach Untermais, wo eine Besichtigung des Südtiroler Apfelkonsortiumsgeplant war.
Eine äußerst interessante Führung wurde uns geboten. Beeindruckend war vor Allem der unglaubliche Aufwand, der hier getrieben wird, um die Früchte der ca. 6000 Südtiroler Apfelbauern nach Farbe, Größe und Qualität zu sortieren, verpacken, etikettieren und einzulagern. Diese werden dann in der ganzen Welt vermarktet. Zum Abschied durfte jeder einen Apfel mitnehmen. Geschmacklich sind aber Schurwälder Streuobstäpfel einigen der Südtiroler Sorten überlegen.
Tag4
Für heute sah der Wetterbericht besser aus. Das war auch ganz gut so, denn eine Dolomitenrundfahrt im Regen und Nebel wäre nicht optimal gewesen. Wir hatten mit Sepp auch einen ortskundigen Führer dabei, der vieles über die Geographie, Geschichte und Bewohner der Region zu erzählen hatte. Bis nach Bozen und im Eisaktal waren noch Wolken am Himmel. Der gestrige Regen hatte den Fluss beängstigend anschwellen lassen. Dann kam der Schock, als wir mit dem Bus ins Eggental einbogen. Dort wo früher eine traumhaft schöne, enge Schlucht am Eggenbach nach oben führte, haben die Menschen, vermutlich aus Geldgier (um die Skigebiete optimal erreichbar zu machen) mit einem Tunnelsystem durch das Tal, ein landschaftliches Kleinod für immer zerstört. Schade. Oben nach Welschnofen bis zum Karersee waren auch die Wälder verschwunden, die allerdings einem Sturm im Jahr 2018 zum Opfer fielen. Man konnte die Landschaft nur erahnen, denn noch herrschte auf diesem Hochtal der Nebel. Der allerdings dem Karersee eine mystische Stimmung verlieh. Währendeines kleinen Rundgangs um den malerischen Bergsee wurde es zunehmend heller und als der Bus später ins Fassatal einbog, riss der Himmel auf. Die Langkofelgruppe und die gewaltigen Wände der Sella, einst ein tropisches Korallenriff, türmten sich vor unseren Augen auf. Nach Canazei musste Peter, unser Busfahrer, richtig zulangen, denn die 29 Kehren des Pordoi-Jochs forderten seine Armmuskeln heraus. Eine knappe Stunde konnte man dann oben auf der Passhöhe,auf2239 m, in herrlichem Sonnenschein,aber eisigem Wind,verbringen.
Die Fahrt hinunter nach Arraba war, wie die Auffahrt wieder nur über unzähligen Kehren zu bewältigen. In Arraba wartete bereits das Hotel Olympia mit der Mittagsrast auf uns. Dadort gleichzeitig mehrere Busse ankamen,gestaltete sich der Aufenthalt etwas chaotisch.Nach dem Mittagessen ging es über den deutlich kleineren Campolongopass hinüber nach Corvara ins Gadertal, wo wir durch den gewaltigen Eckpfeiler des Sassonghers, am Abzweig zum Grödnerjoch, begrüßt wurden. Da das Grödnerjoch nicht befahrbar war, musste die weitere Strecke durchs Gadertalhinaus bis St. Lorenzen und dann der Rienz entlang bis Brixen gewählt werden. Durchs Eisacktal ging es zurück nach Meran.Die Fehlende Bewegung an diesem Tag wurde am Abend durch Tanzen kompensiert. Von der ausgelassenen Stimmung und dem Einsatz des Alleinunterhalters ließen sich selbst Tanzmuffel anstecken.
Tag 5
Auf dem Programm stand heute ein Besuch der Gärten des Schlosses Trauttmansdorff. Eine Unmenge verschiedenster Gewächse werden von den Gärtnern in der Anlage kultiviert. Vom heimischen Apfelbaum bis zur exotischen Zitruspflanze findet man hier alles. Leider konnten wir diese schöne Anlage, wie schon 2019,nur mit Regenschirm bewundern. Nach einer guten Stunde, unter sachkundiger und lehrreicher Führung, begaben wir uns dann doch ins trockene Schloss. Während Einige die Gemächer von Kaiserin Sissi anschauten, hatten Andere mächtig viel Spaß mit der Südtiroler Kugelbahn. Wegen des Wetters wurde der Aufenthalt etwas abgekürzt und so war die vorgesehene Zeit schnell verflogen. Dafür gab es einen Besuch in einer Speckräucherei, denn was wäre ein Südtirolbesuch ohne Speck. Als dann alle mit Tüten und strahlenden Augen wieder im Bus waren, konnte es nach Oberlana zum Brandiswaalwegweitergehen.Da die Bäche in den letzten Tagen sehr viel Wasser abbekommen hatten, war ein nochmaliger Besuch in der Gaulschlucht sehenswert. Die Schlucht kann zwar wegen einer dort heimischen, seltenen Fledermausart nicht komplett begangen werden, aber als man auf einer der Hängebrücken stand und der Bach mit seiner Urgewalt unter uns durchrauschte, flößte das schon gehörigen Respekt ein. Der Abstecher hat sich daher sehr gelohnt.
Dann ging es zurück, durch Lana hindurch bis zum Brandiswaalweg, wo inzwischen der Regen nachgelassen hat. Durch Obsthaine, Weinberge und Holzstege direkt am Fels führte der geschwungene Weg am Hang entlang. Unmengen von Kastanien lagen auch hier auf dem Boden. Bald näherte sich schon das Ende der Wanderung. Kurz nach einer Gaststätte am Weg lag ein gewaltiges Rauschen in der Luft.Nur nochwenige Schritte über eine glatte, steile Holzrampe waren zu meistern, dann stand man vor dem atemberaubenden Brandiswasserfall.
Gewaltige Mengen Wasser rauschten über den Felsen und in einerGischtwolke60 m in die Tiefe. Nur schwer konnten wir uns von dem Anblick lösen, aber eine Einkehr im nahen Gasthaus war auch nicht zu verachten. An der Pfarrkirche von Niederlana, die einen berühmten Altar von Hans Schnatterpeck aus dem 15. Jahrhundert beherbergt, wurden wir dann wieder abgeholt.
Tag 6
Leider hieß es heute „Abschied nehmen“. Schnell waren die Koffer und Taschen im Bus verstaut. Die Fahrt ging hinaus ins Vinschgau bis Laas zu einem Besuch der weltberühmten Marmorwelt. Schon der Einführungsfilm vermittelte die Wunderwelt des Marmors. Von der Entstehung des „Weißen Goldes“ vor etwa 400 Mio. Jahren bis zum Brechen der Blöcke aus dem Berg und zum Endprodukt an Gebäuden oder Kunstwerken.
Beim Rundgang über das Werk bekamen wir einen kleinen Einblick in die heutige Produktion.
Dann war es endgültig Zeit für die Heimfahrt. Ein letzter Blick vom Reschenpass zurück zum Ortler und die Worte unseres Wanderführers Ewald „Sonne, Regen Schnee- Südtirol ade“ beendeten die schöne Woche.
Ein ausdrücklich herzlicher Dank geht hier an Christa und Ewald Mürdter für die reibungslose Organisation und die vielen Eindrücke, die wir mitnehmen durften.
Mitgliederversammlung 20.01.2024
Mitgliederversammlung an einem„runden Geburtstag“
Die diesjährige Mitgliederversammlung der Ortsgruppe des Schwäbischen Albverein Baltmannsweiler fand wegenungünstiger Raumsituation in der Gastronomie erstmals im Bürgerhaus Hohengehren statt. Zur Verpflegung standen 150 belegte Brötchen bereit, die dankenswerter Weise von Ute Kiefer, Birgit Odenbach und Elfriede Zaiser hergerichtet wurden.
Die erste Vorsitzende, Ute Kiefer,begrüßte die Anwesenden und forderte sie auf, denim vergangen Jahr verstorbenen 6 Wanderfreundinnen und -freunden die letzte Ehre zu erweisen.
Gleich zu Beginn des Berichtsüber das vergangene Vereinsjahrerfuhr man, dass die Ortsgruppe bereits seit 60 Jahre besteht. Ein kurzer Rückblick brachte längst vergangene Aktivitäten wieder in Erinnerung. Anfangs gab es jeden Monat eine Wanderung, bei denen schon um 8 Uhr morgens gestartet wurde und Strecken von ca. 20 km keine Seltenheit waren. Dann gab es verschiedene Bergtouren, die von Manfred und Erich Zieglerins Leben gerufen wurden. Später übernahm Klaus Merker diese Aufgabe und erweiterte sie durch Touren in Slowenien, Madeira, Korsika, Schweiz und Südtirol. Noch heute sieht man glänzende Augen, wenn von all diesen Touren gesprochen wird. Im Jahr 1987 wurde die bis heute noch bestehende Singgruppe gegründet. Etwas später kamen noch die Mittwochs- und Dienstagswanderer hinzu, die von Hans Höger, Erich Ziegler sowie Horst Göhringer organisiert wurden. Leider sind diese Gruppen nach der Corona-Pandemie nicht mehr aktiv. Als Höhepunkte in den vergangenen Jahren erwiesen sich von Ute und Günther Kiefer durchgeführten, mehrtägigeRadausfahrten, Wander- und Kulturfahrten. Den Anfang bildete 2005 eine Fahrt in den Spreewald.
Auf einer dieser Fahrten wurde nur so zum Spaß einmal Linedance getanzt. Seit 10 Jahren ist das nun eine Institution in der Ortsgruppe.
Relativ neu ist dagegen die Boulergruppe.
Eine besondere Erwähnung erfuhr die 3Königswanderung, die sehr früh schon von AlfedRotfuß, und Gerhard Umrath geführt wurde. Seit ca. 20 Jahren betreut Elfriede Zaiser diese Wanderung.
Etwas unerfreulicher war die Information, dass der Hauptverein in diesem Jahr alle Mitglieder mit einer Energieabgabe von 3€ belastet.
Zum Schluss ihrer Ausführungen bedankte sich Ute Kiefer beiallen, die Wanderungen führten, beim Biotop und Dorffest halfen, im Ausschuss mitarbeiteten und die verschieden Sparten erfolgreich ausfüllten.
Der Bericht des Kassiers, Thomas Matthes, zeigte, dass sich die Ortsgruppe weiterhin auf einer finanziell soliden Basis befindet. Die Rechnungsprüferin Monika Wörnle bestätigte, dass sie zusammen mit Renate Traub die Kasse geprüft hat. Es gab keine Beanstandungen.
Im Anschluss wurden Vorstand und Kassier einstimmig entlastet.
Da Angelika Merker nach 23 Jahren ihr Amt als Schriftführerin niederlegt, musste das Amt neu besetzt werden. Ute Kiefer bedankte sich bei Angelika für das langjährige Engagement und schlug Silke Weber als Nachfolgerin vor. Sie wurde von der Versammlung einstimmig gewählt.
Veränderungen gab es auch bei den Beisitzern. Horst Göhringer stellte sein Amt zur Verfügung. An seiner Stelle wurde Wolfgang Anderlvorgeschlagen und einstimmig gewählt.
Die Fachwartin für Familie, Stefanie Kiefer, berichtete, dass es mit den Familien 8 Wanderungen und Ausflüge, sowie eine Wochenendfreizeit gab. Leider sind die Kinder inzwischen aus dem „Zwergenalter“ herausgewachsen, so dass es in Zukunft keine Aktivitäten mehr gibt. Als Abschluss will die Gruppe noch ein Bienenhotel errichten.
Der stellvertretende Vorsitzende Ewald Mürdter berichtete, dass die Ortsgruppe (Stand 31.12.2023) 284 Mitglieder hat. Er bedankte sich ausdrücklich bei denen, die erfolgreich 9 neue Mitglieder geworben haben.
Eckardt Burkert berichtete in seiner Funktion als Fachwart für Naturschutz über die Arbeiten im Biotop, die auf dem Gelände derAywiesenwesentlich zur Artenvielfalt beitragen. In diesem Jahr stehen neben der jährlichen Mahd hauptsächlich Baumfällungen und Geländekorrekturen an den Teichen an. Diese Arbeiten werden inzwischen von der Naturschutzbehörde bezuschusst.
Dem Bericht des Wanderwarts Walter Groß waren folgende Zahlen zu entnehmen:16 Wanderführerinnen und Wanderführer haben zusammen 30 Veranstaltungen durchgeführt. 14 Wanderungen, 1 mehrtägige Wander- und Kulturfahrt, sowie 6 Radausfahrten. Auf den zurückgelegten 409 km waren 497 Personen unterwegs. Der Vorbereitungsaufwand belief sich auf 481 Stunden. In diesem Jahr werden wieder schöne Aktivitäten angeboten.
Leider waren imvergangenen Jahr 2 Unfälle zu beklagen. Beiden Leidtragenden wurde eine vollständige Genesung gewünscht.
Als Fachwart für Wege hat Werner Ganßloser im vergangen Jahr über70 km der Wege kontrolliert und auf dem Hauptwanderweg HW3, sowie den örtlichen Rundwegen, beschädigte oder fehlende Schilder und Hinweise erneuert. Diese sind für ortsfremde Wanderer wichtig und für die OG ein Aushängeschild.
Die Fachwartin für Tanz und Kultur, Ingrid LeCorre,berichtete über die Linedance- Gruppe. An den 2-3mal im Monat stattfindenden Übungsabenden wurden von den 31 aktiven Tänzerinnen rund 520 T-Shirts durchgeschwitzt (was zu einem erheblichen Waschaufwand führte). Einen öffentlichen Auftritt gab es nicht, aber am Seniorennachmittag im Febr. 2024 präsentiert sich die Gruppe wieder.
Josef Wodischek stellte die Aktivitäten der Bouler vor. 30 Teilnehmer trafen sich von März bis Nov. regelmäßig auf dem Hartplatz zum Spielen. Im Wintergab es mehrere Treffen zum geselligen Beisammensein. Seit letztem Jahr darf auch das Flutlicht genutzt werden, was die Spielsaison wesentlich verlängerte. Den letzten Fachwartbericht übernahm Günther Kiefer für die Öffentlichkeitsarbeit. Er führte aus, dass das Internet inzwischen sehr stabil läuft und die Pflege der Homepage komfortabel geworden ist. Als „Papiermedium“ stehen allerdings nur noch die „Dorfnachrichten“ zur Verfügung. Das Vereinsorgan „Bei Uns“ gibt es nicht mehr und Berichte in den „Blättern des Albvereins“ müssen so gekürzt werden, dass vom Inhalt nur wenig übrig bleibt.
In Zusammenarbeit mit der Gemeinde sind neue Ortspläne in Arbeit, die alle aktuellen Rundwege enthalten.
Den Abschluss des offiziellen Teils der Versammlung bildete die Ehrung der zahlreichen Jubilare für ihre Vereinszugehörigkeit: Für 60 Jahre: Christa Auer, Christine Scholze, Elfriede Zaiser und Theodor Ziegler. 50 Jahre: Helga Halbisch, Kurt Schwarz, Edith Umrath und Martin Umrath. 40 Jahre: Günther und Ursula Schmid. 25 Jahre: Axel Halbisch, Julian Halbisch, Manuel Halbisch, Heide Klein und Wilhelm Krebes.
Besonders hervorgehoben wurden noch 2 Anwesende, die zu den Gründern der Ortsgruppe zählen. Als Anerkennung überreichte Ute Kiefer ein Blumensträußle an Elfriede Zaiser und EmilHeybach.
Nach dem offiziellen Schluss der Versammlung war dann noch Zeit für gemütliches Zusammensein und anregende Gespräche.wag
Traumhafte Wander-Erlebnistage in Oberschwaben
Gespannt und voller Vorfreude machten wir uns am Montagmorgen vergangener Woche mit Privatwagen auf den Weg nach Oberschwaben. Sammelpunkt dort war die ehemalige Klosterkirche Baindt.
Die Kirche beeindruckt durch die erhabene Nüchternheit des Langhauses, die mit dem hellen Licht und der filigranen Chorgestaltung eine ganz eigene Stimmung schafft.
Anschließend fuhren wir weiter zu „unserem“ Wanderparkplatz.
Dem Dauerregen und der damit einhergehenden schlechten Sicht geschuldet wanderten wir alle die Kurzversion. Ein idyllischer Pfad führte entlang eines Kanals, der einst Wasser der damaligen Papierfabrik in Baindt zuführte. Doch dann führte uns Walter zu einem „Lost Place“, dem ehemaligen Waldbad Baienfurt unweit des Kanals. 1926 – 1940 steppte hier zeitweilig der Bär. Die Badeanstalt mit künstlich angelegtem Badesee war nicht nur ein vielbesuchtes Spaßbad für die Bevölkerung, sondern mit Café, Restaurant und einem Tanzpalast auch für die Highsociety. Es galt als „Kleinod Oberschwabens“ und war weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. In den 1970ern versank die Stätte in den Dornröschenschlaf. Es wird spannend, ob der neue Investor Ernst macht und den Ort tatsächlich zu neuem Leben erweckt.
Wieder am Kanal, unserem oberschwäbischen Waal, verfolgten wir gespannt ein Rennen zwischen 2 von Eri und Walter gebauten Flößen. Dies veranschaulichte die Fließgeschwindigkeit des Wassers und seine Drift.
Fröhlich kehrten alle zu den Autos zurück und machten sich auf die Weiterfahrt. Unterwegs besuchten wir eine weitere kunsthistorische Perle. Mariä Himmelfahrt in Baienfurt, landläufig als Blaue Grotte bekannt. Dem Architekten Otto Lindner war es 1925 – 27 gelungen, in damals hochmoderner Stahlbetonbauweise eine moderne Kirche mit gotischen Elementen zu bauen. Die Ausmalung übertrug er Alois Schenk aus Schwäbisch Gmünd. Dieser bestimmte auch den Farbklang (blau) in der Kirche.
Beeindruckt fuhren wir weiter zum Hotel. Ein eindrucksvoller Tag fand in regen Gesprächen sein Ende.
Am 2. Tag war eine gemütliche Wanderung vom Hotel aus durch Obstplantagen und Hopfenfelder angesagt. Es ist dem Geschick der Wanderführer, Walter und Eri, zu verdanken, dass wir auf dieser Tour viel Interessantes erfuhren:
So wurden dort in den Obstplantagen immer wieder zwischendrin Zieräpfelbäume als Bestäuberpflanzen gesetzt.
Wurde früher nur Tettnanger und Hallertauer Hopfen angebaut, so sind es heute durch Züchtung deutlich mehr Sorten. Durch die Sortenvielfalt wird die Hopfenernte zeitlich entzerrt.
Und immer wieder begeisterten die Aussichten auf Tettnang, Friedrichshafen, den Bodensee und gegen später auch auf die Schweizer Alpen. Heute schwang der Kulturraum den Taktstock und das gekonnt. Vorbei an einer Grotte mitten im Wald und einer kleinen Feldkapelle war schließlich das Hopfenmuseum Siggenweiler erreicht. Dort konnten wir die Verarbeitung des angelieferten Hopfens direkt beobachten. Außerdem gab es viele Informationen auf Schautafeln oder über ausgestellte Gegenstände.
Im angeschlossenen Restaurant konnten wir die Eigenprodukte der Brauerei testen: verschiedene Biere und Hopfenlimonade – lecker.
Der Weiterweg zum Hotel führte uns über den Verkaufsladen der Bergpracht-Käserei. Begeistert von der herrlichen Landschaft, den Ausblicken und dem harmonischen Miteinander kehrten wir zufrieden ins Hotel zurück.
Am nächsten Tag wurde der Wanderparkplatz bei Schloss Achberg angefahren. Wie jeden Tag hatten auch hier Eri und Walter 2 interessante Touren ausgetüftelt. Die „Langtourer“ hatten das Glück, einen Blick in das ansonsten geschlossene Schloss Achberg werfen zu können. Beeindruckt vom Innenhof und der Eingangshalle machten sich die Wanderer auf den Weg zur Argen. Die Wanderung führte dann auf romantischen, teils abenteuerlichen und wurzeligen Waldpfaden, meist direkt an der Argen entlang. Einmal war der Weg für ein kurzes Stück nahezu alpin mit Seilsicherung.
Besonders idyllisch wurde der Zusammenfluss der Oberen und Unteren Argen mit seiner Sandbank empfunden. An diesem lauschigen Ort gönnten sich die Wanderer ihre Mittagsrast. Der spätere, etwas schweißtreibende Anstieg auf die Höhe wurde mit einem herrlichen Panoramablick auf die freien Schweizer Alpen belohnt.
Dieser Tag hat alles bisherige getoppt, meinte eine begeisterte Teilnehmerin beim Zusammentreffen. Von dieser Wanderung wurde noch am Abend von dem einen und anderen in Gesprächen geschwärmt.
Die „Kurztourer“ wanderten gemütlich entlang der Argen, vorbei an Obstplantagen mit Aussicht auf einen Hofladen mit Möglichkeit zu Kaffee und frischem Zwetschgenkuchen. Idyllisch saßen wir schließlich im Grünen und ließen es uns gut gehen. Das „Schwätzbänkle“ – ein Strandkorb – war das Sahnehäubchen des wirklich heimeligen Plätzchens.
Die Hofladenbetreiberin, eine äußerst umtriebige junge Frau, ließ uns hinter die Kulissen der Obstvermarktung und die finanziellen Regelungen blicken. Die Landwirte müssen heute wahrlich auf Zack sein, um halbwegs rentabel wirtschaften zu können.
Aber dann musste es doch weitergehen zum Ausgangspunkt. Am Schloss Achberg genoss die Gruppe die herrliche Aussicht um schließlich mit den „Langtourern“ die Rückfahrt anzutreten.
Letzter Tag: Abreise vom ideal gelegenen Hotel Jägerhaus und Fahrt zur Waldburg. Dort erwartete uns nach teils gemächlichem, teils kurzem steilen Anstieg eine Burgführung der besonderen Art. Sehr unterhaltsam, historisch korrekt und so gekonnt, dass auch der komplizierte Wirrwarr vergangener Zeiten jedem verständlich wurde. Die über 90-minütige Führung verging wie im Flug. Das anschießende Vesper im Burghof rundete das Burgerlebnis noch ab, ehe sich die Wanderer gemeinsam auf den Weg zur Habnitzkapelle machten. Der Selige Habnitz ist ein Volksheiliger und wird wegen Wunderheilungen an Kindern verehrt. Die erst 1997 erbaute Kapelle zeigt, dass auch heute noch die Volksfrömmigkeit mit Kapellen und Wegkreuzen in Oberschwaben lebendig ist. Wiederum ging es ab hier in 2 Varianten weiter.
Das 2. Highlight des Tages, ein versteckt, in lauschiger Umgebung gelegenes Wildgehege erlebten beide Gruppen. Eine riesige Damwildherde beeindruckte alle. Eine Gruppe wurde sogar Zeuge von einem Kampf zwischen 2 Böcken.
Zurück bei den Autos ging es weiter zur Schlusseinkehr, ebenfalls gut ausgesucht. Hier sei Walter und Eri Groß nochmals herzlich gedankt für diese perfekt geplanten, wunderschönen und hochinteressanten Wandertage.
Prächtige Aussichten
Die 2. Juliwanderung der OG Baltmannsweiler führte die Teilnehmer an den Rand des Welzheimer Waldes. Von Däfern aus ging der Weg gleich durch Streuobstwiesen hinauf zu einem Bergrücken, auf dem, weithin sichtbar die ehemalige Staufferburg Ebersberg thronte. Im Hof der heute von den Deutschen Pfadfindern St.Georg genutzten Burg herrschte reges Treiben. Offensichtlich gab es am Vortag dort eine Hochzeitsfeier. Vom vorgelagerten Aussichtsbalkon hatte man eine prächtige Sicht auf die Backnanger Bucht und den gegenüber liegenden Höhenzug.
Nur kurz war der Aufenthalt, denn leider konnte die Burg nicht besichtigt werden. Also wanderte man weiter. Zuerst auf der Straße und später durch den Wald bis Waldenweiler. Wiesen und Wald wechselten sich ab, und wieder ging es bergauf. Bemerkenswert war die verschwenderische Menge von herrlich blau blühenden Stauden der Wegwarte. Nach Waldenweiler wies schon ein Schild in Richtung Birkenhof, wo die ersehnte Mittagsrast geplant war. Zuvor führte ein schmaler Wanderweg durch den Wald, der sich bald lichtete und den Blick auf den Bühlsee freigab. Viele weiß und rot blühende Wasserrosen bedeckten die Wasseroberfläche. Gleich kamen auch Enten angeschwommen, in der Hoffnung auf leicht erreichbares Futter. Nach wenigen Minuten tauchten dann auch schon die Schlichenhöfe mit dem Landgasthof Birkenhof auf. Ein großer, schattiger Biergarten lud die Wanderer zur Mittagsrast ein. Nach dem guten Essen fiel es schwer, wieder in den Lauf-Modus zu kommen. Über den Weiler Schöllhütte erreichte man dann den Ortsrand von Althütte, wo ein großes Fest, mit Holzfällervorführungen und Traktortreffen stattfand. Nicht alle Wanderer schafften es, den Festplatz zu durchqueren. Bevor es weiter ging, musste die Wanderführerin Edith zurück ins Getümmel, um nach dem Verlorenen zu suchen und hatte ihn auch bald gefunden. Wieder vollzählig ging es weiter. Zuerst durch den Wald bergab, aber dann gleich wieder sehr lange bergauf. Die gefühlten Höhenmeter unterschieden sich doch sehr von den Tatsächlichen. Der Wald wich nun einer großen Viehweide und es ging weiter bergauf, bis dann endlich die „Haube“, mit 539 m der höchste Punkt der Wanderung, erreicht war. Eine längere Rast war bei diesem herrlichen Rundblick angesagt. Der reichte vom Murrharder Wald über den Schurwald bis hin zur Alb. Weiter führte dann der Weg über Mannenberg und Lutzenberg durch Wiesen und Wald. Nach einer langen Strecke bergab musste nochmals ein kleiner Höhenrücken überwunden werden. Als man dann aus dem Wald heraustrat, wurden die Wanderer wieder von der Burg Ebersberg begrüßt. Das bedeutete, dass jetzt nur noch wenige Meter zu laufen waren, bis unten im Tal der Parkplatz wieder erreicht war. Einen herzlicher Dank an die Wanderführerin Edith Pfeiler, die diese gelungene Wanderung herausgesucht hatte. wag
Auf der Felsenrunde über dem Filstal
Schon zu Beginn der Tour in Bad Überkingen, begaben sich die 12 Teilnehmer aus der OG Baltmannsweiler auf schwieriges Gelände, denn vor dem Anstieg zum Jungfraufels musste die (eigentlich gesperrte) Baustelle der Filsbrücke überwunden werden. Danach ging es im Wald auch gleich steil bergauf. Zum Glück verlief der größte Teil des Pfads im Schatten, doch forderten umgestürzte Bäume die Wanderer dennoch heraus. Oben bot sich vom Jungfraufels (722 m) gleich ein großartiger Ausblick ins Filstal.
Im Schatten der Bäume ließ sich die zunehmende Wärme gut aushalten. Erst nach geraumer Zeit machte man sich wieder auf, dem weiteren Pfad am Trauf entlang zu folgen. An jedem Felsvorsprung gab es freie Ausblicke ins Tal, mit immer neuen Perspektiven. Auf der Hochfläche, kurz vor Oberböhringen, waren auch schattenlose Passagen zu bewältigen. Die Landschaft gab jetzt einen traumhaften Blick nach Norden frei, wo die Kaiserberge in der Sonne leuchteten. Bald war der Ort durchquert und der nahe Golfplatz erreicht. Am Waldrand wurde von Doris und Winfried Berhalter, die diese schöne Wanderung geplant und geführt haben, eine gut gekühlte Stärkung gereicht. Auf der weiteren, schattigen Strecke konnte man immer wieder den Blick auf Kuchen, Altenstadt und Geislingen genießen. Der Aussichtspunkt „Dreimännersitz“ war ganz in Rot geschmückt. Doch leider nicht für die Wanderer, sondern wegen eines Kindergeburtstags. Trotzdem genoss man den Aussichtsplatz und marschierte bald weiter. Schon nach wenigen Metern musste man umkehren, um zurück auf den beschilderten Weg zu gelangen. Lange Zeit führte der schmale Pfad nun bergab. Entlang einer sonnigen Wiese und einem kräfteraubenden Anstieg kam dann der Schillertempel in Sicht. Nur kurz war die Rast mit obligatorischem Trompeten-Ständchen, dann musste die Schar nochmals eine Wiese queren, bis man nach ca. 16 km wieder den Ausgangspunkt erreicht hatte. Diese schöne, abwechslungsreiche Tour hat von den Wanderern, vor allem wegen der Wärme, zwar viel abverlangt, aber bei der Schlusseinkehr in Grünenberg waren sich Alle einig: „Grad schee wars“ wag
Rund ums Tal der Frohen
Wanderungen in dieser Jahreszeit haben immer ihren besonderen Reiz – egal wohin der Weg führt.
Mitte Oktober machten sich die Wanderer aus Baltmannsweiler auf zu einer herbstlichen Wanderung ins Nassachtal. Bald war der Wanderparkplatz unterhalb von Nassach erreicht. Zügig nahm die Gruppe den sanft ansteigenden Forstweg unter die Wanderschuhe. Leicht konnte man auf halber Höhe den Abzweig eines schmalen, romantischen Waldpfades verfehlen, der uns nun durch eine der typischen Klingen im Schurwald führte. Am Waldrand angelangt wurde der Blick frei über das Tal. Bis zur Straße hinab spannte sich der steile Wiesenhang – vor nicht allzu langer Zeit noch als Getreideacker genutzt – und darüber zeigte sich der herbstlich gefärbte Wald in seiner vollen Pracht. Die ersten Häuser wurden erreicht. Ein hübsches Ortsschild heißt hier den Wanderer in Nassach im „Tal der Frohen“ willkommen. Woher die Bezeichnung kommt ist nicht eindeutig belegt; möglicherweise gründet sie auf eine Steuerfreiheit, die den Bewohnern wegen ihrer Armut seinerzeit vom Kloster Adelberg gewährt wurde.
Vorbei am sehenswerten Dorfbrunnen unten im Ortskern war schnell die zweite „Attraktion“ erreicht. Vor Jahrzehnten war hier vorwiegend aus Holz und Glas von Abbruchhäusern im Eigenbau ein Gebäude entstanden, das, auch wegen baurechtlicher Streitigkeiten, deutschlandweit Aufmerksamkeit und geradezu Berühmtheit erlangte. Was damals wie ein bizarrer Fremdkörper wirkte fügt sich heute mit seinem bemoosten Dach und der verwitterten Fassade in die hochgewachsenen Bäume und Sträucher ein.
Nach ausgiebigem Fotostopp ging es nun zügig im Sonnenschein vorbei an der ehemaligen Schule weiter bis Baiereck. Wanderten wir bisher, historisch gesehen, auf Adelberger Gebiet, führte der Rückweg auf der anderen Talseite über den früheren Besitz der Grafen von Schorndorf. Direkt auffällig waren nun die zahlreichen Personen mit Körben in der Hand, die vom Fahrzeug kommend in Richtung Wald strebten – wohl um an „ihren“ Pilzplätzen das Abendessen zu suchen.
Die Wanderer hingegen hatten schließlich ihre Autos wieder erreicht und brachen zur Abschlusseinkehr auf. Vielen Dank an Ewald, der uns diese schöne Wanderung in „seinem“ Nassachtal ermöglichte
Übers Roßfeld durch die Höllenlöcher zur Hohen Warte
Eine erfreulich große Schar aus der OG Baltmannsweiler folgte dem Ruf zur Herbstwanderung auf die nebelverhangene Alb. Nach dem Start am Gestütshof St. Johann ging es zuerst durch den kühlen, feuchten Wald bis zum Aussichtspunkt „Grüner Fels“. Von einer Aussicht konnte allerdings keine Rede sein, denn die milchige Nebelsuppe löschte alle Konturen im Tal aus. Auf der Hochfläche dagegen zeichnete der lichter werdende Nebel und vereinzelnde Sonnenstrahlen zauberhafte Szenerien in die Landschaft. Bald trat man hinaus auf das weitläufige, kahle Roßfeld, auf dem sich ein Flugplatz, dessen Geländeprofil mehr einem Golfplatz gleicht, befand. Weil jetzt auch noch die Sonne zaghaft zum Vorschein kam, bot sich der Grillplatz zur Mittagsrast an.
Gestärkt machte man sich auf dem weiteren Weg zum nahen „Roßfels“. Da der Nebel sich mehr und mehr auflöste, wurde auch die Sicht besser. Bereits am „Olgafels“ konnte man schon weit ins Land hinaus sehen, von der Achalm bis hinüber zum Hohen Neuffen. Entlang des Flugfelds wanderte man nun in weitem Bogen in Richtung Ermstal. Verschiedene Pilze und Silberdisteln säumten den Weg. Dann kam schon der nächste Aussichtspunkt, der eine völlig neue Perspektive bot. Von hier konnte man Bad Urach und die Ruine Hohenurach erkennen. Über den gegenüberliegenden Höhen zeigte sich die Teck. Nur wenige Schritte, dann tat sich der Schlund der Höllenlöcher auf. Ein steiler, rutschiger Abstieg führte in den von hohen Felswänden begrenzten, dunklen Spalt hinab. Gerade diese schaurig schöne Kulisse motivierte Wolfgang Anderl dazu, auf der Trompete mehrere Stücke zum Besten zu geben. Am tiefsten Punkt der Schlucht erleichterten Leitern den Ausstieg. Wieder im Licht, gelangte man weiter auf bequemen Wegen durch den Wald hinaus auf das Langental, eine sonnige Hochfläche, auf dem sich vor kurzem offensichtlich noch ein großes Getreidefeld befand. Wieder im Wald ging es vorbei an der „Verloren Hütte“ um dann kurz vor den Ziel noch einmal hinauf auf die „Hohe Warte“ zu steigen. Hier, auf 820 Hm, steht ein Turm des Schwäbischen Albvereins. Wer jetzt noch nicht genug hatte, konnte über 125 Stufen den 25m hohen Turm erklimmen und einen 180° Rundblick genießen. Es war neben den Höllenlöchern das zweite Highlight des Tages, auf der von Werner und Rose Ganßloser geplanten und geführten Wanderung. Ein herzliches Dankeschön für diese schöne Rundtour. Wieder zurück auf der Wiese, war es dann nur noch ein Katzensprung bis zum Ausgangspunkt. Der Tag endete mit der Schlusseinkehr in Hengen. wag