Ist der Mai kühl und nass, … macht das Wandern trotzdem Spaß

Beim Start zur Mittwochs-Maiwanderung im „Goisadäle“ war es angenehm warm und sonnig, obwohl es am morgendlichen Treffpunkt noch leicht nieselte. Von Gosbach aus stiegen die Wanderer der OG Baltmannsweiler sogleich durch die Wachholderheide bergan. Hier, links und rechts des Kreuzweges, blühten neben dem Löwenzahn auch Wiesenbocksbart, Knabenkraut und Schlüsselblumen.

Nach 175 Höhenmeter beschwerlichem Aufstieg war der Platz erreicht, auf dem die Kreuzkapelle steht. Von der Hiltenburg über den Drackensteiner Hang bis zur neuen Eisenbahnbrücke, die das Filstal überspannt, reichte der Blick. Ein guter Platz zum Vespern, da die Bänke in den Mauernischen der Kapelle windgeschützt waren. Bald jedoch mischte sich zum monotonen Rauschen der Autobahn dumpfes Donnergrollen, das nichts Gutes erahnen ließ. Auf dem gegenüberliegendem Albtrauf schien es schon zu regnen und plötzlich tauchte eine Windhose auf, deren schmaler, dunkler Schlauch aus den Wolken heraus bis zum Boden reichte. Doch schnell war dieses seltene Phänomen verschwunden und es wurde Zeit aufzubrechen. Winfried Zander führte seine „Schäfchen“ nun auf schmalem Pfad an der Hangkante des Filstals und des Harttals entlang um den Laimberg herum. Das Gewitter zog langsam ab und der Himmel über den Wanderern wurde wieder hell und wiegte sie in trügerische Sicherheit. Verdeckt durch die Bergkuppe pirschte sich aber eine neue dunkle Wand heran. Erst durch mehrere Donnerschläge wurden die Wanderer auf das nächste aufziehende Gewitter aufmerksam. Jetzt begann es auch leicht zu nieseln, was der guten Stimmung aber nicht schadete. Im schmalen Schönbachtal ging es bergab, wo das üppige Grün durch den Regen noch satter wirkte. Frühjahrstürme hatten in diesem Tal viele der großen Eschen zu Fall gebracht. Deutlich war als Ursache das geschädigte Wurzelwerk zu erkennen. Bald schon lichtete sich der Wald und als die Gruppe hinaus in die Wiesen kam, schien auch schon die Sonne wieder. In diesem feuchten Wiesental glitzerten die Regentropfen im Gras und es blühte üppig. Neben dem vorherrschenden Gelb waren auch rote Inseln der Lichtnelken und Bach-Nelkenwurz vertreten. Als nach einiger Zeit weit oben auf der Felskante des Laimbergs die Kreuzkapelle wieder in Sicht kam, bedeutete dies das Ende der abwechslungsreichen Wanderung. Der heftige Regen, der danach niederprasselte, beeindruckte aber keinen der Wanderer mehr, denn sie saßen bereits bei Kaffee und Kuchen im Cafe Kalik.   wag