Blüten, Buchen und Bärlauch
Katharina war schuld. Ein skandinavisches Hochdruckgebiet sorgte am Palmsonntag für eine Blütenwanderung der besonderen Art. Statt Wärme, Sonne und summende Bienen, erwartete die Wanderer grauer Himmel und Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt. Doch das störte keinen der Teilnehmer. Von der Kirche in Weilheim führte Ingrid le Corre die Wanderer durch schmale Gässchen und Baumschulen hinaus in die blühenden Obstwiesen. Entlang des Kohlesbachs stieg der Weg ständig bergan, um dann, steiler werdend, in den Wald zu führen. Nach kurzer Verschnaufpause wurden die restlichen Höhenmeter bewältigt. Jetzt war schon deutlich die Autobahn zu hören. Bald trat der Wald zurück und der Bossler beherrschte das Bild. Der Schnee, der in der vergangenen Nacht fiel, war etwa 50 m höher deutlich an den Bäumen zu erkennen. Bänke am neu angelegten See hinter dem Deutschen Haus luden zur Rast ein. Im nahen Gehege waren Pferde, Ziegen und Alpakas zu bestaunen. Zur Überraschung Aller zog ein Teilnehmer eine Minitrompete aus dem Rucksack und gab mehrere Stücke zum Besten. Lange blieb die Gruppe aber nicht, denn der Wind war doch sehr unangenehm. Der weitere Weg führte westlich des Bosslers, an der Hangkante entlang, in Richtung Häringen. Der gesamte Waldboden um die wunderschönen großen Buchen war mit einem dichten, grünen Bärlauchteppich bewachsen.Unterwegs erinnerte ein Gedenkstein an einen Düsenjetunfall von 1956, bei dem neben den beiden Piloten auch 3 Forstleute ums Leben kamen.Der Wald wurde lichter und die Dächer von Häringen tauchten auf. Nur noch wenige Minuten, dann war die gut besuchte Gaststätte Rössle erreicht. Nach einer ausgiebigen Rast, bei der man sich auch gut aufwärmen konnte, brach man zur letzten Etappe der Wanderung auf. Jetzt traute sich, wenn auch sehr spärlich, hie und da die Sonne heraus. Vom Waldrand aus bot sich immer wieder ein schöner Blick zur Teck, zum Breitenstein und zur Limburg. Von der Wanderführerin erfuhr man, dass in diesem Tal rund 80-tausend Obstbäume stehen.
Am Pfundhardthof freuten sich alle Teilnehmer noch über einen hochprozentigen Gruß aus dem Schurwald, dann ging es teils auf Wegen, teils quer durchs Gelände hinunter ins Tal. Nach Überqueren der Lindach ging es direkt unter der Limburg entlang zurück nach Weilheim. Den Abschluss bildete ein Besuch der 1489 erbauten Peterskirche, die durch Wandmalereien und einer Orgel aus dem Jahr 1795 besonders sehenswert ist. Wieder kam die Trompete mit einem Kirchenlied zum Einsatz. Eine abwechslungsreiche und informative Wanderung bleibt allen Wanderern im Gedächtnis. wag