Rund ums Tal der Frohen

Wanderungen in dieser Jahreszeit haben immer ihren besonderen Reiz – egal wohin der Weg führt.
Mitte Oktober machten sich die Wanderer aus Baltmannsweiler auf zu einer herbstlichen Wanderung ins Nassachtal. Bald war der Wanderparkplatz unterhalb von Nassach erreicht. Zügig nahm die Gruppe den sanft ansteigenden Forstweg unter die Wanderschuhe. Leicht konnte man auf halber Höhe den Abzweig eines schmalen, romantischen Waldpfades verfehlen, der uns nun durch eine der typischen Klingen im Schurwald führte. Am Waldrand angelangt wurde der Blick frei über das Tal. Bis zur Straße hinab spannte sich der steile Wiesenhang – vor nicht allzu langer Zeit noch als Getreideacker genutzt – und darüber zeigte sich der herbstlich gefärbte Wald in seiner vollen Pracht. Die ersten Häuser wurden erreicht. Ein hübsches Ortsschild heißt hier den Wanderer in Nassach im „Tal der Frohen“ willkommen. Woher die Bezeichnung kommt ist nicht eindeutig belegt; möglicherweise gründet sie auf eine Steuerfreiheit, die den Bewohnern wegen ihrer Armut seinerzeit vom Kloster Adelberg gewährt wurde.
Vorbei am sehenswerten Dorfbrunnen unten im Ortskern war schnell die zweite „Attraktion“ erreicht. Vor Jahrzehnten war hier vorwiegend aus Holz und Glas von Abbruchhäusern im Eigenbau ein Gebäude entstanden, das, auch wegen baurechtlicher Streitigkeiten, deutschlandweit Aufmerksamkeit und geradezu Berühmtheit erlangte. Was damals wie ein bizarrer Fremdkörper wirkte fügt sich heute mit seinem bemoosten Dach und der verwitterten Fassade in die hochgewachsenen Bäume und Sträucher ein.
Nach ausgiebigem Fotostopp ging es nun zügig im Sonnenschein vorbei an der ehemaligen Schule weiter bis Baiereck. Wanderten wir bisher, historisch gesehen, auf Adelberger Gebiet, führte der Rückweg auf der anderen Talseite über den früheren Besitz der Grafen von Schorndorf. Direkt auffällig waren nun die zahlreichen Personen mit Körben in der Hand, die vom Fahrzeug kommend in Richtung Wald strebten – wohl um an „ihren“ Pilzplätzen das Abendessen zu suchen.
Die Wanderer hingegen hatten schließlich ihre Autos wieder erreicht und brachen zur Abschlusseinkehr auf. Vielen Dank an Ewald, der uns diese schöne Wanderung in „seinem“ Nassachtal ermöglichte