Die alte Weisheit „Der April macht was er will“ erlebten die Wanderfreunde/-innen der OG Baltmannsweiler letzten Sonntag hautnah. Nach den vergangenen frühlingshaften Wochen war der Winter am Tag zuvor mit Macht zurückgekehrt. Dennoch machten sich 15 Unerschrockene, ausgehend vom Sportzentrum in Winnenden, auf den Weg. Nach kurzer Zeit durchquerte man Schelmenholz, ein Wohngebiet mit eigenem, fast seelenlosen Vorstadt-Charme. Als man dann beim bevorstehenden Aufstieg in den Wald eintauchte bot sich ein völlig anderes Bild. Links und rechts war die Natur wie unter dicker Zuckerwatte verborgen. Das frische Grün junger Blätter trug kleine Eiszapfen und lugte unter den Schneehauben hervor. Mit jedem Höhenmeter und jedem Sonnenstrahl, der die Umgebung in Glitzer verwandelte, stieg die Stimmung. Nach einiger Zeit lichtete sich der Wald und bot auf der Höhe unterhalb des Korber Kopfes ein neues Szenario.
Weit schweifte der Blick über die verschneite Landschaft, vom Kleinheppacher Kopf über die Alb bis hinüber ins Unterland. Ein kühler Wind und spärliche Sonne begleiteten nun die Gruppe bei ihrem kleinen Rundgang über den Skulpturenweg, der einerseits von renommierten Künstlern und andererseits von Schulkindern gestaltet wird. Nach einem weiteren Anstieg erreichte man einen Aussichtspunk, wo ein kurzer Vesperstopp mit musikalischer Begleitung eingelegt wurde. Bevor die Teilnehmer aber einfroren, machten sie sich an den Abstieg zum Hanweiler Sattel. Zuerst schien zum Glück die Sonne, aber bald führte der Weg wieder durch den Schatten des Waldes. Im Tal tauchten schon die Häuser von Hanweiler auf und auf dem Weg oberhalb der Weingärten konnte dann wieder Wärme getankt werden. Für großes Rätselraten sorgten Pfähle mit „Schaumkronen“, die in regelmäßigen Abständen am Rande der Reben standen. (Nachfolgende Recherchen ergaben, dass es sich um Bauschaum handelt, der mit Duftstoffen beträufelt wird, um Rehe von den jungen Trieben der Weinstöcke abzuhalten.) Vor den ersten Häusern Hanweilers war der geeignete Ort für eine weitere kurze Rast. Hier herrschte beinahe schon der Frühling, obwohl die üppigen Blüten eines nahen Kirschbaums noch dick vom Schnee bedeckt waren. Aber man konnte zusehen, wie er allmählich abschmolz. Nach durchqueren des Ortes folgte eine kurze Etappe zwischen Viehweiden und einem Bach. Hier war überhaupt kein Schnee mehr zu sehen und bald war der Ausgangspunkt wieder erreicht. Den Abschluss bildete die Einkehr in der Schwabenalm. Vielen Dank an Sylvia und Leo Baierl, die diese Wanderung durch „2 Jahreszeiten“ geplant und durchgeführt haben.
wag