Eine Wanderung auf der Ostalb hat anscheinend eine besondere Anziehungskraft, denn fast 30 Mitglieder der OG Baltmannsweiler haben sich am letzten Sonntag im März eingefunden, um dort, unter Führung von Leo Baierl, zu wandern. Durchs Remstal und vorbei am Kloster Lorch und dem Limesturm war bald der Parkplatz zwischen Mutlangen und Durlangen erreicht. Eine alte knorrige Eiche, deren Stamm mehrere Meter Umfang hatte, wies denWeg ins Tal. Die vom Sturm gefällten Bäume machten den Weg schwer passierbar, doch alle kamen wohlbehalten an der Brücke über die Lein an. Dass dieser Fluss mit seinen steilen, dicht bewachsenen Ufern ein Paradies für Vögel und Amphibien ist, ließ sich unschwer erahnen.Was sofort auffiel war das laute, vielstimmige Zwitschern in einer Umgebung fast ohne Zivilisationslärm. Nur wenige Meter weiter, an einem Seitenbach wartete die nächste Überraschung. Eine Infotafel erinnerte daran, dass hier vor ca.500 Jahren Gagat bergmännisch abgebaut wurde. Dieser schwarze, weiche Stein ist entstanden wie Bernstein und gehört zu den Kohlegesteinen. Wegen seines samtartigen Fettglanzes, der durch Polieren noch gesteigert werden kann, wurde Gagat als Schmuckstein verwendet. Das Bergwerk hat im Mittelalter ordentliche Gewinne abgeworfen, wurde aber Mitte des 14. Jahrhundert aufgegeben.
Auf dem weiteren Weg entlang der Lein tauchten mehrere flache Teiche auf. Graureiher auf der Pirsch fühlten sich durch die Wanderer gestört und flogen rasch weg. Die Frösche dagegen freuten sich sicher über diese „Verschnaufpause“. Kurz vor einem Rückhaltebecken waren an dem alten Baumbestand deutliche Spuren einer Biberpopulation zu erkennen. Bald trat dann der Wald zurück und über Wiesen kam das Örtchen Täferrot in Sicht. Während einer Rast bei der Dorfkirche stießen dann weitere Gäste zur Gruppe. Nach dem Ort folgten die Wanderer dem Flüsschen Rot, das sie zur Rehnenmühle führte, das Ziel für die Mittagsrast.Nach langem Sitzen in der warmen Sonne machte man sich auf den Rückweg. Zuerst über die Staumauer des Rehnenmühlesees und an dessen Ufer entlang, begann der Aufstieg nach Tanau. In diesem unscheinbaren Ort konnte ein weiteres Kleinod bestaunt werden. An den Seitenwänden des Altars der kleinen St Anna KirchewarenFresken aus dem Jahr 1425 zu bewundern, die 1949 freigelegt wurden.
Die letzte Etappe der Tagestour führte über weite Felder und zuletzt wieder hinunter durch den Wald zur Lein. Diesmal musste der beinahe unwegsame Steig im Aufstieg bewältigt werden. Als dann die alte Eiche ins Blickfeld kam, wussten alle, dass eine schöne und lehrreiche Wanderung zu Ende war. wag