Rückblick 14.04.2019

Blüten, Buchen und Bärlauch

Katharina war schuld. Ein skandinavisches Hochdruckgebiet sorgte am Palmsonntag für eine Blütenwanderung der besonderen Art. Statt Wärme, Sonne und summende Bienen,  erwartete die Wanderer grauer Himmel und Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt. Doch das störte keinen der Teilnehmer. Von der Kirche in Weilheim führte Ingrid le Corre die Wanderer durch schmale Gässchen und Baumschulen hinaus in die blühenden Obstwiesen. Entlang des Kohlesbachs stieg der Weg ständig bergan, um dann, steiler werdend, in den Wald zu führen. Nach kurzer Verschnaufpause wurden die restlichen Höhenmeter bewältigt. Jetzt war schon deutlich die Autobahn zu hören. Bald trat der Wald zurück und der Bossler beherrschte das Bild.  Der Schnee, der in der vergangenen Nacht fiel, war etwa 50 m höher deutlich an den Bäumen zu erkennen. Bänke am neu angelegten See hinter dem Deutschen Haus luden zur Rast ein. Im nahen Gehege waren Pferde, Ziegen und Alpakas zu bestaunen. Zur Überraschung Aller zog ein Teilnehmer eine Minitrompete aus dem Rucksack und gab mehrere Stücke zum Besten. Lange blieb die Gruppe aber nicht, denn der Wind war doch sehr unangenehm. Der weitere Weg führte westlich des Bosslers, an der Hangkante entlang, in Richtung Häringen. Der gesamte Waldboden um die wunderschönen großen Buchen war mit einem dichten, grünen Bärlauchteppich bewachsen.Unterwegs erinnerte ein Gedenkstein an einen Düsenjetunfall von 1956, bei dem neben den beiden Piloten auch 3 Forstleute ums Leben kamen.Der Wald wurde lichter und die Dächer von Häringen tauchten auf. Nur noch wenige Minuten, dann war die gut besuchte Gaststätte Rössle erreicht. Nach einer ausgiebigen Rast, bei der man sich auch gut aufwärmen konnte, brach man zur letzten Etappe der Wanderung auf. Jetzt traute sich, wenn auch sehr spärlich, hie und da die Sonne heraus. Vom Waldrand aus bot sich immer wieder ein schöner Blick zur Teck, zum Breitenstein und zur Limburg. Von der Wanderführerin erfuhr man, dass in diesem Tal rund 80-tausend Obstbäume stehen.

Am Pfundhardthof  freuten sich alle Teilnehmer noch über einen hochprozentigen Gruß aus dem Schurwald, dann ging es teils auf Wegen, teils quer durchs Gelände hinunter ins Tal. Nach Überqueren der Lindach ging es direkt unter der Limburg entlang zurück nach Weilheim. Den Abschluss bildete ein Besuch der 1489 erbauten Peterskirche, die durch Wandmalereien und einer Orgel aus dem Jahr 1795 besonders sehenswert ist. Wieder kam die Trompete mit einem Kirchenlied zum Einsatz. Eine abwechslungsreiche und informative Wanderung bleibt allen Wanderern im Gedächtnis.                                                                                        wag

 

 

Unterwegs auf der Ostalb

Eine Wanderung auf der Ostalb hat anscheinend eine besondere Anziehungskraft, denn fast 30 Mitglieder der OG Baltmannsweiler haben sich am letzten Sonntag im März eingefunden, um dort, unter Führung von Leo Baierl, zu wandern. Durchs Remstal und vorbei am Kloster Lorch und dem Limesturm war bald der Parkplatz zwischen Mutlangen und Durlangen erreicht. Eine alte knorrige Eiche, deren Stamm mehrere Meter Umfang hatte, wies denWeg ins Tal. Die vom Sturm gefällten Bäume machten den Weg schwer passierbar, doch alle kamen wohlbehalten an der Brücke über die Lein an. Dass dieser Fluss mit seinen steilen, dicht bewachsenen Ufern ein Paradies für Vögel und Amphibien ist, ließ sich unschwer erahnen.Was sofort auffiel war das laute, vielstimmige Zwitschern in einer Umgebung fast ohne Zivilisationslärm. Nur wenige Meter weiter, an einem Seitenbach wartete die nächste Überraschung. Eine Infotafel erinnerte daran, dass hier vor ca.500 Jahren Gagat bergmännisch abgebaut wurde. Dieser schwarze, weiche Stein ist entstanden wie Bernstein und gehört zu den Kohlegesteinen. Wegen seines samtartigen Fettglanzes, der durch Polieren noch gesteigert werden kann, wurde Gagat als Schmuckstein verwendet. Das Bergwerk hat im Mittelalter ordentliche Gewinne abgeworfen, wurde aber Mitte des 14. Jahrhundert aufgegeben.

Auf dem weiteren Weg entlang der Lein tauchten mehrere flache Teiche auf. Graureiher auf der Pirsch fühlten sich durch die Wanderer gestört und flogen rasch weg. Die Frösche dagegen freuten sich sicher über diese „Verschnaufpause“.  Kurz vor einem Rückhaltebecken waren an dem alten Baumbestand deutliche Spuren einer Biberpopulation zu erkennen. Bald trat dann der Wald zurück und über Wiesen kam das Örtchen Täferrot in Sicht. Während einer Rast bei der Dorfkirche stießen dann weitere Gäste zur Gruppe. Nach dem Ort folgten die Wanderer dem Flüsschen Rot, das sie zur Rehnenmühle führte, das Ziel für die Mittagsrast.Nach langem Sitzen in der warmen Sonne machte man sich auf den Rückweg. Zuerst über die Staumauer des Rehnenmühlesees und an dessen Ufer entlang, begann der Aufstieg nach Tanau. In diesem unscheinbaren Ort konnte ein weiteres Kleinod bestaunt werden. An den Seitenwänden des Altars der kleinen St Anna KirchewarenFresken aus dem Jahr 1425 zu bewundern, die 1949 freigelegt wurden.

Am Ufer des Rehnenmühlesees (Foto W.Groß)

Die letzte Etappe der Tagestour führte über weite Felder und zuletzt wieder hinunter durch den Wald zur Lein. Diesmal musste der beinahe unwegsame Steig im Aufstieg bewältigt werden. Als dann die alte Eiche ins Blickfeld kam, wussten alle, dass eine schöne und lehrreiche Wanderung zu Ende war.   wag