Tageswanderung über den Hornberg zur Reiterleskapelle

Über den Hornberg zur Reiterleskapelle

Rast an der Reiterleskapelle (Foto: W. Groß)

Wie in der Kulisse eines Heimatfilms kamen sich die Wanderer der Ortsgruppe Baltmannsweiler vor, als sie von Weilerstoffel über den Oberen Zusenhof zum Hornberg aufstiegen.  In den saftigen grünen Wiesen, wo Pflanzen wie das Taubenkropf-Leimkraut oder der Wiesenbocksbart gedeihen, grasten friedlich Kühe. Umrahmt war diese Idylle vom Stuifen, Hornberg und Rechbergle. Aus dem breiten Weg durch die Wiesen wurde bald ein schmaler, steiler Pfad im Wald, der direkt hinauf auf den Hornberg führte. Durch die Lücken in den Bäumen konnte man  immer wieder den Blick hinaus zu den stolzen Kaiserbergen, in einer für die Schurwälder ungewohnten Perspektive genießen.  Der aussichtsreiche Traufweg führte zum Segelflugplatz zwischen dem Hornberg und dem Steinbühl. Außer den Wanderern waren hier oben auch noch große Schwärme von grünen Rosenkäfern in der Luft und sorgten für ungewollte gymnastische Übungen. Am Flugplatz herrschte trotz der Windstille schon reger Betrieb und so konnten mehrere Starts und Landungen der Segelflugzeuge beobachtet werden. Nach einem weiteren kurzen Aufstieg war bald der Berggasthof Knörzerhaus am Rand des Kalten Feldes erreicht, der von der Wanderführerin Karin Barden für die Mittagsrast eingeplant war. Hier unter den großen Sonnenschirmen genoss man süßes Nichtstun, Speis und Trank. Aber auch die schönste Rast ist einmal zu Ende und weiter ging es auf der Hochebene. Nachdem man am Franz Keller Haus vorbei war, verschluckte der Wald die Wanderer wieder. Nun ging es über einen steinigen Pfad stetig abwärts und in der Talsohle tauchte die Reiterleskapelle mit der alten Linde auf. Diese Kapelle wurde vermutlich 1714 erbaut und durch ein Erdbeben 1911 schwer beschädigt. Inzwischen sind zur Erhaltung dieses Kleinods mehrere Renovierungen erfolgt. In der Kapelle befindet sich eine Figur des Hl. Leonhard von Limoges, ein Schutzpatron der Pferde. Die prächtige Linde, in deren Schatten sich die Kapelle schmiegt, wurde  vermutlich schon um 1600 gepflanzt. Sie sollte in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkriegs gefällt werden, dies wurde zum Glück von beherzten Bürgern verhindert.

Nach kurzer Rast machten sich die Wanderer auf die letzte Etappe. Unterhalb des Stuifens entlang führte der Weg zurück zum Parkplatz in Weilerstoffel. Nun war leider die interessante und abwechslungsreiche Wanderung zu Ende.    wag